GABA – der Gute-Launemacher beim Yoga

Entspannen, dynamische Flows erleben oder eine Auszeit ganz für sich allein genießen, den Rücken verwöhnen, den Arbeitsalltag hinter sich lassen, sich mit der Freundin im Kurs wöchentlich auf der Matte treffen, sich auf den Weg zu herausfordernden Asanas wie der Krähe oder den Kopfstand machen, Atemübungen perfektionieren oder den Körper in alle Richtungen so richtig dehnen – es ist nicht wichtig, welches Motiv Dich zum Yoga bringt. Yoga wirkt immer! Und wer kennt nicht dieses schöne Gefühl nach einer Yoga-Stunde, wieder mehr im Körper angekommen zu sein und den Geist ein wenig in die Ruhe gebracht zu haben und dann – ist da auch noch dieses Lächeln im Gesicht. Ja! – Yoga macht gute Laune! Warum das so ist? Weil GABA im Spiel ist. GABA klingt vielleicht wie eine Musikgruppe, ist aber tatsächlich ein zentraler Neurotransmitter in unserem zentralen Nervensystem. 

GABA ist die Kurzform für Gamma-Aminobuttersäure, eine sogenannte „nicht-proteinogene Aminosäure“, die positiv auf unser Wohlbefinden wirkt. 

Gebildet wird GABA aus Glutamat – sowohl in der Bauchspeicheldrüse als auch im Gehirn. 

Und so funktioniert es: Die Informationsverarbeitung in unserem Gehirn basiert darauf, dass unsere Nervenzellen über Synapsen miteinander im Austausch stehen. GABA sorgt dafür, dass die Reize, die im Nervensystem ankommen, verlangsamt bzw. gar nicht  weitertransportiert werden. Im Grunde hemmt GABA genau die Signale, die  durch Stress-Reaktionen ausgelöst werden und zu den motorischen Zentren des Gehirns gelangen wollen.

Das ist der Grund, weshalb man sagen kann, dass die Wirkung von GABA im Gehirn darin besteht, dass es Gedanken entspannt und zur inneren Ausgeglichenheit beiträgt. 

Durch das Verlangsamen bwz. Stoppen von Reizübertragungen kann unser Körper zur Ruhe kommen, schneller in den Schlaf finden und seine Energiereserven wieder aufladen. 

Was schon vor Tausenden von Jahren von Yogis erfahren und weitergegeben wurde, hat auch die moderne Wissenschaft in den USA längst belegt. So sorgt Yoga bzw. der dabei frei gesetzte Neurotransmitter GABA nach einer Studie der medizinischen Universität in Massachusetts nachweislich für gute Laune und vertreibt trübe Gedanken.

Yoga zu praktizieren kann missgelaunten oder von Angstgefühlen geplagten Menschen besser helfen als Laufen und andere sportliche Aktivitäten. WissenschaftlerInnen um Kim Jobst zufolge hat dies mit dem Anstieg von GABA beim Yoga zu tun. 

Bei von Angst und Stimmungsschwankungen bzw. von Depression geplagten Menschen ist die durch GABA gesteuerte Aktivität nachweislich vermindert. Daher kommen bei ihnen auch Arzneimittel, die die GABA-Aktivität stimulieren, zum Einsatz. Yoga scheint hier eine „natürliche“ Alternative zu sein. Yoga erhöht der aktuellen Studie zufolge die GABA-Ausschüttung im Thalamus und fördert zudem den Anstieg weiterer antidepressiv wirkender Neurotransmitter.

„Die Studie legt die objektive Basis für die gesundheitlichen Effekte, die geübte Yogis auf der ganzen Welt täglich erfahren“, so Jobst. „Es ist jetzt wichtig, dass nach unseren ersten Erkenntnissen durch Langzeitstudien weiter an diesem Thema geforscht wird. Vielleicht kann uns Yoga in Zukunft helfen, alternative Behandlungsmethoden gegen Depressionen zu entwickeln.“

Quelle: Streeter, C. C. et al.: J. Altern. Complement. Med. 2010; 16 (11): 1145-1152 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner